Zero Waste Blog: Wissen & Walk Tour im Reuterkiez

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Zusammen mit dem Label für verpackungsfreies Einkaufen „Einmal ohne, Bitte!“ war das Zero Waste Projekt im Reuterkiez zu dem ersten Live Event dieses Jahr verabredet.
Wir haben einen Wissen & Walk in Neukölln für Zero Waste Anfänger:innen geplant. Insgesamt kamen 8 Teilnehmende, welche ganz unterschiedliche Level im Bereich Zero Waste hatten.

Zunächst haben wir uns alle in einer offenen Runde vorgestellt und dabei unser Level eingeordnet, auch um später zu erfahren, ob das Level nach der Veranstaltung nun gestiegen sei.

Wir haben unser Zero Waste Projekt vorgestellt, mit welchem wir die Gesellschaft zum Thema Abfallvermeidung sensibilisieren wollen. Konkret machen wir dies, durch Mitmachaktionen und Veranstaltungen wie diese.

Nina stellte das Label „Einmal ohne, Bitte!“ vor. Mit dem Label werden Cafés, Restaurants und Läden gelistet und bestickert in denen ihr mit eurer eigenen Verpackung einkaufen könnt.

Danach erklärten wir gemeinsam den Teilnehmenden was es mit Zero Waste auf sich hat und woher die Bewegung überhaupt stammte.

Zero Waste wurde vor einigen Jahren von Bea Johnson aus den USA initiiert. Sie hatte es nämlich geschafft, ihrem kompletten Jahresmüll auf ein Marmeladenglas zu reduzieren.

Doch bei Zero Waste geht es nicht darum, wer am wenigsten Müll produziert, sondern darum Bewusstsein zu schaffen und unnötigen Müll als auch Ressourcen im alltäglichen Leben zu vermeiden.
Denn mit dem „Refuse Ansatz“, dem Vermeiden, kann der größte Impact erreicht werden.
Isabelle sagte, es geht nicht darum, dass wir alle Zero Waste perfekt machen, sondern wir viele Menschen sind, die es unperfekt machen.

Die Teilnehmenden haben dann bei einem kurzen Quiz mit Nina erraten, wie viele Coffee To Go Becher stündlich weggeworfen werden (knapp 20.000) und wie viel die Parkreinigungen die BSR bis Juli dieses Jahr gekostet haben (14 Mio Euro). Vor allem die 14 Mio Euro der BSR für die Reinigung der Parkanlagen waren für uns alle ein Schock, denn das Geld könne doch auch für mehr Begrünung, Bildung und Schulen ausgegeben werden, sagten die Teilnehmenden.

Nach dem kurzen Wissens Input  wurden die Teilnehmenden selbst aktiv und konnten mit Hilfe von Müllzangen und Müllbeuteln ein kurzes Clean-Up im Wildenbruchpark durchführen. Ziel war es, gemeinsam als Gruppe nochmal den umherliegenden Müll zu analysieren und konkrete Ideen zu erarbeiten, wie dieser vermieden werden kann.
Besonders auffällig waren die vielen Capri Sonnen, als auch Kronkorken und Zigarettenstummel.

Wieso es keine Schraubverschlüsse auch für Bierflaschen gäbe, fragte sich eine Teilnehmerin. Allgemein waren die Teilnehmenden sehr überrascht wie verschmutzt der Park doch war, obwohl mehrere Mülleimer der BSR in Sichtweite waren.  

Danach ging es gemeinsam durch den Kiez den unverpackt Laden in Neukölln. Als Gruppe besuchten wir „Herbie unverpackt“ und erklärten wie Menschen in einem Laden ohne Verpackungen einkaufen. Dafür brachte Nina ihre eigenen Gefäße mit, wog diese zuerst und füllte dann die Lebensmittel, die sie benötigte aus den Großverpackungen im Laden ab.

Der unverpackt Laden war für einige Teilnehmende sehr spannend, da sie bisher noch nie in einem waren und auch nicht wussten, dass Menschen in Berlin verpackungsfrei einkaufen gehen können. Nach dem wir uns nochmal über unsere eigenen Erfahrungen ausgetauscht hatten, ging es auch schon weiter zu dem nächsten Geschäft, welches einen „Einmal ohne, bitte“ Sticker hat.

Ein Nussladen auf der Sonnenallee. Wieder waren alle Teilnehmenden überrascht, dass sie selbst auch hier mit ihrem eigenen Glas einkaufen gehen können, um so auf Verpackungsmüll zu verzichten. Der Mitarbeiter erklärte auch hier, wie die Nüsse dann abgewogen werden und gab begeistert einigen Teilnehmenden Pistazien, Cashews und weitere Nüsse in ihre selbstmitgebrachten Gefäße.

Abschließend hielten wir eine Abschlussrunde auf der Sonnenallee und freuten uns, über durch weg positives Feedback der Teilnehmenden. Denn bei einigen ist das Wissen für das Thema Zero Waste um ein paar Level gestiegen.

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