Zero Waste Blog: Schenkboxen – einfach tauschen im Kiez

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Besitzt du auch so viele Dinge, die zwar gut in Schuss sind, aber unbeachtet in deiner Wohnung verstauben? Eng gewordene Kleidung, ausgelesene Bücher, zu viele Tassen, die niemand benutzt …

Zum Wegwerfen sind sie viel zu schade! Verschenken bringt doppelte Freude: Du befreist dich von unnötigem Ballast und zauberst Anderen ein Lächeln ins Gesicht. Was für dich nicht mehr nützlich ist, könnte für jemand anderen zu einem Schatz werden.

Und das Beste daran? Verschenken hilft Umwelt und Klima. Durch das Weiternutzen von Gebrauchsgegenständen reduzieren wir die Abfallmengen und schonen gleichzeitig wertvolle Ressourcen, da weniger Neues produziert werden muss.

Geben und Nehmen gegen die Wegwerfkultur

Schenkboxen machen das Tauschen und Weitergeben von Gegenständen unkompliziert und direkt in deiner Nachbarschaft möglich.

Es sind wettergeschützte, fest installierte Regale oder Schränke, die frei zugänglich in an Straßen, auf öffentlichen Plätzen oder in Hauseingängen stehen oder hängen. Hier kannst du jederzeit Gegenstände ablegen, die du nicht mehr benötigst, und dir im Gegenzug mitnehmen, was immer dir gefällt. 

Die Schenkboxen werden meist von Nachbarschaftsinitiativen, Hausgemeinschaften, Aktionsgruppen und Familienzentren betreut und gepflegt und sind so vielgestaltig, wie ihre Namen: Schenkbox, Tauschregal, Freebox, Givebox, Geschenkeschrank, Tauschkabine, Blessing Box, ...

Auch gibt es spezialisierte Schenkboxen, die ausschließlich zum Tausch bestimmter Gegenstände gedacht sind: Viele alte Telefonzellen sind beispielsweise zum Büchertausch in Bücherboxen umgebaut worden, während Lebensmittelverteiler oder Fairteiler-Kühlschränke dazu dienen, (gerettete) Lebensmittel zu teilen.

Reicht nicht auch der Schuhkarton auf der Straße? 

Fast zum Stadtbild gehören in Berlin Kartons oder Tüten mit der Aufschrift „zu verschenken“, die gut gemeint vor Haustüren oder am Straßenrand abgestellt wurden. Leider sind diese Provisorien meist schon nach dem nächsten Regenschauer mitsamt ihrem Inhalt hinüber und wandern in die Mülltonne. Doch mit Schenkboxen wollen wir keinen Müll verursachen, sondern aktiv Abfall vermeiden!

Zu gutem Gelingen braucht's Regeln und Pflege

Betreute Schenkboxen verfügen über klare Nutzungsregeln und werden von ihren Betreiber*innen regelmäßig kontrolliert und aufgeräumt, um sie vor Vermüllung und Vandalismus zu schützen. Natürlich liegt es auch in der Verantwortung der Nutzer*innen, die Schenkbox sauber zu halten. Unterstütze das oft ehrenamtliche Engagement, indem du nur intakte und gute erhaltene Gegenstände abgibst.

Lass uns die Berliner Schenkboxen sichtbar machen!

Berlin ist längst ein Hotspot für die Sharing-Bewegung geworden. Die erste betreute Schenkbox wurde bereits im Jahr 2011 in Mitte aufgestellt, und seitdem wächst ihre Zahl stetig. In den Kiezen wird fleißig getauscht und geteilt. Wir haben bereits einige Schenkboxen auf unserer ReMap verzeichnet, aber es gibt noch viele mehr, die darauf warten, entdeckt zu werden.

Hilf mit, die Schenkboxen in der Stadt bekannter zu machen und schick uns deine Lieblings-Schenkboxen mit Adresse + Foto an zerowaste[at]bund-berlin.de.

Wie kann ich selbst eine Schenkbox gründen?

Keine Schenkbox in deiner Nähe? Dann nimm die Sache selbst in die Hand! Schließe dich mit Gleichgesinnten zusammen und gründe deine eigene Schenkbox! Auf unserem Online-Tutorial (zero-waste-berlin.de/schenkbox) findest du hilfreiche Tipps, Links und Infomaterial zu Planung, Bau und Bewerbung deiner Box.

Illustration: Sven Schröder