Zero Waste Blog: Hilfe finden für Reparaturen

Nur ein kleiner Defekt oder doch ein Totalschaden? Das fragen sich viele, wenn Staubsauger, Waschmaschine oder Stehlampe plötzlich nicht mehr wie gewohnt funktionieren. Wenige kennen sich selbst genug damit aus, um den Fehler einschätzen oder gar beheben zu können. Da kann guter Rat teuer sein und oft wird doch lieber ein neues Gerät gekauft. Aber das muss nicht sein. In Berlin gibt es zahlreiche Orte, an denen Gegenstände repariert werden können. 79 Einträge zum Thema „reparieren“ findet Ihr auf der Remap (Stand Dezember 2023). Dabei handelt sich in der Regel um gemeinnützige und überwiegend ehrenamtliche Angebote wie Repair Cafés oder Selbsthilfe-Werkstätten. Doch natürlich könnt Ihr in Berlin an noch viel mehr Anlaufstellen Hilfe finden, um Eure Gegenstände wieder in Stand zu setzen.

Um sowohl ehrenamtliche Initiativen als auch Reparaturbetriebe bald noch besser zu finden, fördert der Berliner Senat seit Anfang des Jahres 2023 das Projekt „Netzwerk Qualitätsreparatur“. Dabei arbeiten die Handwerkskammer Berlin, die Berliner Stadtreinigung (BSR), die Stiftung „anstiftung“ und der BUND Berlin e.V. als Projektpartner an einer Internetplattform, welche Reparaturmöglichkeiten im Kiez bündeln und filterbar darstellen soll.

Der BUND Berlin übernimmt im Rahmen des Projekts "Netzwerk Qualitätsreparatur" die Beratungs- und Vernetzungsarbeit der Berliner Reparatur-Initiativen. An rund 50 Orten in Berlin wird ehrenamtlich repariert. Dort finden Berliner*innen mehrfach in der Woche eine Möglichkeit für Hilfe zur Selbsthilfe bei der Reparatur von defekten Alltagsgeräten. Sehr viele Orte sind bereits auf https://www.reparatur-initiativen.de eingetragen und sollen künftig neben geeigneten Reparaturbetrieben auf der neuen Internetplattform zu finden sein.

Doch schon bevor es soweit ist, unterstützt das Projekt die Reparatur-Initiativen bei ihrer wichtigen Arbeit. In 2023 wurden viele der über 50 Initiativen in Berlin kontaktiert und vor Ort besucht, um die Arbeitsweise kennenzulernen und von den Herausforderungen und Wünschen zu erfahren, die die Aktiven haben, um ihrem Engagement auch in Zukunft nachgehen zu können. Dafür wurden unter anderem an vier Terminen Vernetzungs- und Informationsveranstaltungen ermöglicht, damit sich die Aktiven untereinander austauschen und unterstützen konnten. Zuletzt waren am 1.12.23 insgesamt 11 Aktive aus sieben Reparatur-Initiativen im Möckernkiez zu Gast [1] und konnten dabei auch den Werkraum besichtigen. Insbesondere das Kennenlernen der unterschiedlichen Ausstattung und Arbeitsweise wurde als sehr fruchtbar empfunden. Außerdem konnten wichtige Fragen zur Sicherheit, dem Umgang mit Gästen und der Beschaffung von Ersatzteilen besprochen werden. Auch für 2024 sind etwa alle drei Monate Vernetzungstreffen geplant, die jeweils in unterschiedlichen Repair Cafés stattfinden sollen.

Des Weiteren wurden auch neue Gründungen unterstützt, unter anderem in der Friedenskirche Niederschönhausen und der Martin-Luther-King-Gemeinde in Neukölln sowie in der Evangelischen Kirchengemeinde Marienfelde. Künftig sollen gezielt Gründungen in Bezirken gefördert werden, in denen bisher nur wenige Repair Cafés aktiv sind, wie Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg und Charlottenburg-Wilmersdorf. Ziel ist es, dass mindesten zwei Reparatur-Initiativen in jedem Bezirk auf der zukünftigen Karte verzeichnet sein werden.

Weitere Informationen zum Projekt und den Berliner Reparaturinitiativen findet ihr unter: https://www.reparatur-initiativen.de/seite/berlin

[1] https://moeckernkiez-ev.de/Wordpress_MK/2023/12/04/berliner-repair-cafes/#more-2899