Zero Waste Tipp: Gut verpackt: Ohne Abfall schenken
Geschenke zu überreichen, ist eine jahrhundertealte Tradition. Durch Geschenke wollen wir unseren Liebsten eine Freude bereiten und zeigen, dass sie uns wichtig sind. Für Weihnachten ist der Moment, an dem die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum liegen, geradezu sinnbildlich. Eine ästhetische Verpackung verschönert diesen Moment, da er davon zeugt, wie viel Mühe sich die/der Schenker*in gegeben hat. Doch spiegelt die Geschenkverpackung nicht nur das Engagement – sondern auch die damit verbundenen ökologischen Schäden.
Alle Jahre wieder fallen an den Weihnachtstagen in Deutschland ca. 8.000 Tonnen Müll allein für Geschenkverpackungen an. Geschenkpapier und Verzierungen sind häufig ein Verbund aus Papier und Plastik. Dann kann weder das Papier noch das Plastik wiederverwendet werden. Stattdessen wird es meistens thermisch verwertet, also verbrannt. Damit gehen dem Kreislauf wichtige Ressourcen verloren und es entstehen unnötige Treibhausgasemissionen. Denn für die Produktion mussten sowohl Bäume gefällt als auch Erdöl verwendet werden.
Doch es geht auch anders: Mit wiederverwendbaren Stoffen oder Upcycling-Materialien, die ohnehin anfallen und sonst weggeworfen werden, können wir die Umweltschäden erheblich reduzieren. Um dies zu veranschaulichen, hat der BUND Berlin im Jahr 2022 an drei Weihnachtsmärkten einen Zero-Waste-Verpackungsservice angeboten. Das sind unsere Tipps für ein Weihnachten ohne Verpackungsmüll von Geschenken:
Wiederverwendbare Stoffe benutzen: Mit Tüchern, Schals und Bettwäsche lassen sich Geschenke jeder Größe immer wieder verpacken. Ob das Geschenk in der Familie bleibt und das Tuch nächstes Jahr wieder verwendet wird, oder das Tuch auch Teil des Geschenks ist und vom Beschenkten wieder benutzt wird, es entsteht kein Müll. Ideen, wie ihr mit den Tüchern quadratische Geschenke, Bücher und Flaschen verpacken könnt, findet ihr, wenn ihr nach dem Stichwort Furoshiki online sucht. Furoshiki ist eine alte japanische Technik, um Gegenstände zu verpacken. Um ein Tuch eigenständig herzustellen, könnt ihr auch aussortierte Textilien nehmen. Der BUND Berlin hat Stoffreste von Kunst-Stoffe „gerettet“.
Upcycling-Materialien statt gekauftes Geschenkpapier: Abgelaufene Kalender, überholte Stadtpläne und Zeitungspapier müssen nicht im Abfall landen, sondern eignen sich wunderbar, um damit Geschenke individuell zu verpacken. Ein Schmunzeln wird hervorgerufen, wenn ansprechende Motive herausgesucht werden. Für eine persönliche Note kann das Papier auch mit Stempeln bedruckt werden. Kindern macht es besonders Spaß, aus Kartoffeln Stempel selbst zu basteln und damit Zeitungspapier zu bedrucken.
Naturmaterialien als Verzierung: Tannenzweige, Tannenzapfen sowie Stöckchen mit Beeren können euren Geschenken den letzten Schliff verleihen. Ob im Garten gefunden oder gekaufte und essbare Nüsse: Sofern kein Plastik- und Papier-Müll anfallen, ist es umweltfreundlich.
Auf den Glitzereffekt braucht ihr trotzdem nicht zu verzichten. Schokolade, Weihnachtsmänner und Co. schmecken nicht nur gut, sondern sind häufig in silberner oder mit Mustern bedruckter Folie verpackt. Normalerweise wird diese nach dem Genuss in den Müll geworfen. Doch wird dieses sogenannte Stanniol-Papier aufgehoben, können damit Verzierungen für die Weihnachtsgeschenke gebastelt werden, wie silberne Sterne, Kugeln oder Tannenbäume. Beispielsweise kann ein Tannenzapfen mit einer Verpackung eines kleinen Schoko-Weihnachtsmanns überzogen und dieser an ein Geschenk befestigt werden.
Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Wir wünschen euch viel Spaß beim Verpacken und ein frohes Weihnachtsfest!
Von Tamina Hipp